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Herausforderungen im täglichen Leben in den Tropen. (Beispiel Reyes, Bolivien)

  • Autorenbild: Änne Barz
    Änne Barz
  • 20. März 2018
  • 5 Min. Lesezeit

Ein Leben in den Tropen ist ganz anders als zum Beispiel in einer gemäßigten Zone. Aus diesem Grund dachte ich mir, mal meine Erfahrungen in Reyes zu schildern. Denn wie ihr wisst, lebe ich in einem kleinen Häuschen ohne viel Luxus und versuche mein Leben hier in den Tropen, so angenehm wie möglich zu gestalten.

Hier hab ich mal einige der Herausforderungen aufgelistet, mit denen ich in Reyes zu tun hatte. Bitte entschuldigt, wenn meine Sprache manchmal etwas unspezifisch ist...

1.AMEISEN!!! Diese verdammten Ameisen sind überall!!! Draußen, im Beet, an der Hauswand, auf den Bäumen, im Gras, einfach überall. Leider schaffen es die kleinen Biester auch in mein Haus. Anfangs konnte ich die Nester wenigstens sofort eliminieren, doch seit einiger Zeit, lebe ich Seite an Seite mit kleinen, fast durchsichtigen Mini Ameisen. Das wäre ja noch in Ordnung, wenn man alle Essensreste sofort wegschmeißt. (Wenn nicht sitzen ne Stunde später hundert Ameisen drauf).Doch gestern Abend, hab ich auf einmal eine ganz neue Sorte der Biester gefunden!!! Es waren größere schwarze, wobei viele Flügel hatten. Zum Glück habe ich sie früh genug an meiner Bad Tür sich versammeln gesehen, sodass ich Gegenmaßnahmen einleiten konnte. Aber ihr könnt Euch vorstellen, was für ein Schreck das war, auf einmal eine Ameisen Invasion in seinen eigenen 4 Wänden zu finden.

Sonst komme ich aber eigentlich ganz gut mit diesen Tierchen klar, wenn sie einen nicht grad beim Wäsche aufhängen in die Füße beißen, oder große, fette schwarze Ameisen dir Dein Haus streitig machen wollen…

(Das weiße war Zucker mit Backpulver, um die Population zu verringern)

2. MÜCKEN Diese blöden Insekten schaffen es leider immer wieder, in meine vier Wände einzudringen. Denn trotz der Mosquitonetze haben sie einen Weg gefunden meine Beine zu zerstechen. Wahrscheinich kommen sie über den Abfluss der Dusche hoch in mein Bad und damit in mein Haus. Einmal hab ich sogar erlebt, wie mein Badezimmer voll belagert mit Mücken war, die ich doch zum Glück mit meinem Antispray beseitigen konnte und danach einen schwarz gepunkteten Boden hatte.

Zum Glück passiert dies nicht so oft und wenn man Glück hat, hat man mal einen Monat Ruhe vor den Stechlingen, bis wieder die Zeit beginnt, an denen sie dich terrorisieren und aussaugen!

3. WÄSCHE Jaaaaa, Wäsche. Denn dank des feucht warmen Klimas mit der ausgesprochen hohen Luftfeuchtigkeit hier, werden die Klamotten im Schrank sehr schnell muffig, wenn sie nicht sogar anfangen zu schimmeln. Das ist mit mit meinem Rucksack passiert, der knapp nen Monat an die Wand gelehnt stand und als ich ihn hochnahm, bemerkte ich, dass sich Schimmel daran gebildet hat.

Besonders schnell stinken Klamotten, wenn man nur leicht geschwitzt hat, woran auch immer das liegen mag. Auf jeden Fall heißt es dann immer für mich, Plastikwannen mit Wasser füllen, Heißes Wasser dazu kippen und mit der Bürste schrubben. Was bei Laken, Handtüchern, Bademänteln, Decken extrem anstrengend sein kann. Besonders deprimierend, weil manche böse Flecken nicht mehr aus dem Top rausgehen. Da vermisst man echt seine Waschmaschine!!!

4. NAHRUNGSMITTELVERDERBLICHKEIT wie schon einmal angedeutet, werden Sachen schnell schlecht, bzw. schimmeln. Genauso ist es mit Essensresten, oder Gerichte, die man draußen stehen lässt. Das ist mir leider schon mehrmals passiert, dass ich aufgrund Platzmangels Gerichte im Ofen stehen gelassen hab. Besonders Milchgerichte, sind am nächsten Tag schon nicht mehr genießbar. Aus diesem Grund, alles schön im Kühlschrank stapeln. Seins nun Bananen, Tomaten, Fleisch oder das Mittagessen. Denn wenn nicht, wandert es am besten auf direktem Weg auf den Komposthaufen, wo sich die Ameisen, Regenwürmer und Bakterien drum kümmern.

5. INSEKTEN und ich meine damit nicht die kleinen Helferlein, die das Ökosystem nachhaltig unterstützen, Nein. Ich rede von überdimensionalen Krabbelviechern von denen du nie weißt, was sie dir alles antun könnten. Seien es nun riesige Wasserwanzen, oder doppelt so große Wespen ähnliche Insekten. Und das schlimme daran ist, dass sie überall sind!!!!! Ob nun im Haus, Garten, auf dem Abfall, vor Deiner Haustür oder auf dem Essen. Egal ob groß oder klein, du hast sie überall. Die meisten lassen dich zum Glück in Frieden, aber einige sind echt miese Blutsauger, oder haben wirkungsvolle Verteidigungsmechanismen.

6. DRECK und zwar extrem viel davon, besonders im Haus. Da man diese Menge aber nicht nur durch seine Schuhe mit reitragen kann, gibt’s hier so was gemeines, wie dem Staub, mit Unterstützung des hiesigen Windes. Was dazu führt, dass der Staub durch die Moskitonetze vor den Fensteröffnungen hinein dringt und dich dazu bringt, deine Wohnung alle 2 Tage durchzufegen. (Was für mein Glück, dass mein Haus so klein ist) Weil sonst, lebst du bald in einer Dreckhöhle

7. GERÄUSCHSKULISSE Vielleicht denkt ihr dabei an Autos und LKWs, die vor dem Fenster auf der Straße langbrettern. Sowas haben wir hier nicht wirklich. Die Motorräder sind da schon um einiges lauter, als die paar Autos. Aber selbst davon spreche ich nicht, naja, nur zum Teil. Denn abends, wenn die Sonne gerade untergegangen ist, fängt es hier an mit einem Dauerkonzert, der Grillen, Heuschrecken und was noch alles. Ich erinnere mich noch daran, als ich zum Ersten Mal abends in der Schule war und meine Vorgängerin Simone bei ihrem Englischunterricht begleitet habe. Ich habe meinen Mund nicht mehr zugekriegt, von dem Erstaunen darüber, dass es alle anderen Leute nicht die Bohne interessiert hat, was um sie herum für ein Krach gemacht wurde. Denn es war und ist, so unglaublich laut abends, dass ich mit den Geräuschen nicht wirklich umgehen konnte. Inzwischen aber, habe ich mich so daran gewöhnt, dass ich es schon nicht mehr höre. Außer die Vögel machen draußen vorm Fenster wieder so viel Krach, bzw. der Alarmanlagenvogel „singt“.

8. MÜLL Abgesehen davon, dass es hier extrem viel Plastikmüll gibt, was allein daran liegt, dass man auf dem Markt, alles einzeln abgepackt in einer Tüte bekommt, wird der Müll extrem schlecht ranzig. Was an dem Klima und oft auch an den Insekten liegt, welche in den Müllbeuteln sitzen und es sich gutgehen lassen. Deswegen immer schön aufpassen, dass so wenig Biomüll wie möglich darein wandert und wenn, dann nur gut verschlossen in einer der vielen Plastiktüten.

9. KRANKHEITEN Ja ich weiß, dass dürfte wohl allgemein bekannt sein, dass es in den Tropen ziemlich viele Krankheiten gibt, aber bis man nicht selbst dort gelebt, bzw. es erfahren hat, schenkt man diesem Teil wenig Beachtung. Auch ich habe schon einige erlebt, durchlebt, wie Salmonellen, Durchfall, Kotzerites, etc. Aber ich habe auch Leute kennengelernt, die mit fiesen Bakterien im Magen Darm Trakt zu kämpfen haben, die einfach nicht verschwinden, oder von miesen Mücken gestochen wurden, die Parasiten in die Stelle injiziert haben. Woraufhin die Parasiten anfingen das Gewebe drum herum aufzufressen und große runde Narben hinterließen. Nicht schön. Und das war nur ein kleiner Teil der Krankheit Vielfalt in warmen, tropischen Regionen.

10. Last but not least: STACHELN Wenn du Blumen pflücken möchtest, oder einen Baum umarmen, hochklettern etc. Solltest du vorher ganz genau gucken, dass ja keine gemeinen pickse Stacheln dran sind. Denn die meisten Pflanzen schützen sich mit von 1-10 cm langen Stacheln, die echt wehtun, wenn du sie in der Hand oder Finger stecken hast. Bsp.: Orangenbaum, Palme…

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