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Heimkehr nach Deutschland. Erste Erfahrungen, Erste Veränderungen

  • Autorenbild: Änne Barz
    Änne Barz
  • 21. Okt. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Hallo Lieber Leser, Liebe Leserin,

seit knapp einem Monat befinde ich mich wieder in meinem Heimatland Deutschland. Die vergangene Zeit war nicht immer leicht, besonders weil ich eine sehr wichtige Person in Bolivien zurückgelassen habe. Doch zum Glück wurde ich bei meiner Ankunft mit Freunde und offenen Armen empfangen, was den Verlust ein wenig erleichterte.

Ich erinnere mich noch sehr gut, an meine Ersten Tage Zuhause, wie überwältigt und glücklich ich war, als ich nach so langer Zeit endlich wieder unser Haus betreten konnte. Es war spät in der Nacht, da meine Eltern mich aus Frankfurt abholen mussten, mit drei Koffern beladen kam für mich gleich der 1. Schock! Neues Auto, mit eingebautem Navi, groß, sauber und leise beim fahren…. Eine ziemliche Überraschung nach den dauernden Schrottkarren auf Schotterpisten in Bolivien.

Als wir nach ca. 5 Stunden Fahrt Zuhause ankamen, musste ich vor Überwältigung weinen und habe nach so langer Zeit endlich meine Katzen in den Arm nehmen können.

Der nächsten Schock kam, als ich auf einmal wieder in einer normalen Deutschen Stadt war und den ganzen Luxus und Reichtum um mich herum bewunderte.

Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich nicht immer froh über diesen Reichtum sein kann. Denn hier gibt es so viele Läden, in denen man fast alles kaufen kann, doch am Ende des Tages bleibt so viel übrig. Am schlimmsten finde ich, dass es einige Produkte gibt, die extra frisch angefertigt werden.. Was geschieht nun mit diesen Lebensmitteln wenn sie nicht gekauft werden? Im besten Fall kommen sie den Tafeln zu. Aber die Masse wir einfach weggeschmissen und Warum? Um so viel Auswahl und Variationen wie möglich dem Käufer anzubieten, der am Ende sowieso nur das gewohnte kauft!

Das macht mich traurig und wütend, denn wir leben in so einem Luxus und Überfluss. Doch anstatt alles sinnvoll zu nutzen, wird das meiste einfach weggehauen, wobei so viele Länder nur das nötigste anzubieten haben. Es geht sogar so weit, dass manche Menschen sterben, weil sie nicht genug bekommen. Und Warum? Weil wir nicht auf unseren Luxus verzichten wollen. Und wenn mal was von dieser Armut anderer Länder durch den Schleier der Vielfalt und des Überflusses dringt, verdrängen es die Menschen.

Aber ich muss dazu sagen, dass ich es nie anders gemacht habe. Ich habe von den Problemen anderer Leute gehört und mir Berichte durchgelesen. Doch am Ende habe ich es genauso ignoriert und verdrängt wie die Masse. Da ich nun aber fast ein Jahr lang, nur das nötigste gekauft habe (da es meist nicht viel mehr Schick Schnack gab) habe ich bemerkt, dass man auch ohne diesen ganzen Überfluss leben kann und glücklich ist!

In unserer heutigen Zeit geht es viel zu sehr um das Materielle. Doch was bringt es uns? Angst davor ein anderer könnte es uns wegnehmen. Frust, da ein anderer vielleicht mehr hat. Neid, Hass, Ablehnung, Verlust und so viel mehr. Und all das nur weil wir uns verrannt haben in der Vorstellung viel Geld und tolle Sachen würden uns glücklich machen.

Doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man all das nicht braucht! Das einzig wirklich wichtige sind die Leute, die dich zum Lachen bringen. Mit denen du dich wohlfühlst und die dir ein Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit vermitteln.

Denn die Materiellen Güter sind Schall und Rauch. Man denkt sie würden dir ein tollen Leben ermöglichen und all das. Doch in Wahrheit können sie nicht mit dir reden und dich zum Lächeln bringen wie andere Menschen.

Ich hoffe, dass ihr nach diesem Text ein wenig unsere westliche Haltung überdenkt und vielleicht mal Euer Geld lieber für ein Essen mit Freunden ausgebt, anstatt für ein überteuertes T-schirt.

Denn die Erinnerungen sind die Güter die uns bleiben und die wir nie verlieren können. Denn sie sind für immer in unseren Herzen verankert!

PS: Tut mir leid falls ich jemanden mit dieser Meinung vor den Kopf stoße, doch es ist mir ein wichtiges Anliegen, mal den Mund aufzumachen und nicht zu schweigen!

 
 
 

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