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Zwischenseminar in Cochabamba, Part 1

  • Autorenbild: Änne Barz
    Änne Barz
  • 28. Feb. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Mitte Januar wurden wir EIRENE Freiwillige, zum Zwischenseminar in Cochabamba eingeladen, wo wir unsere Erlebnisse mit anderen Freiwilligen austauschen konnten, sowie wieder ein wenig Zeit mit deutschen Gleichaltriegen zu verbringen.

Doch von Anfang an. Als Erstes musste ich ja irgendwie hoch nach Cocha ( Abk. Cochabamba) gelangen und ich kann Euch sagen, dass es nicht ganz easy ist.

Denn zuerst musste ich mich von meinem Reyes verabschieden und in den Bus nach La Paz steigen, der fast keinen Platz mehr für mich hätte, sodass ich 2 Tage zu spät gekommen wäre, doch zum Glück kannte die Verkäuferin meinen Freund, sodass sie alle Hebel in Gang setzte, um mir noch einen Platz zuteilen zu können.

So kams dann, dass ich, diesmal ganz allein, hoch nach La Paz fuhr.

Grr ich hasse diese Strecke echt!!! Man kann nicht ordentlich schlafen, wird aufs extremste durchgeschüttelt und friert sich am Ende alles ab. Was an der Schotterpiste liegt, die man des Nachts hoch tuckert und an der Kälte auf der Höhe.

Angekommen in La Paz gings dann weiter hoch nach El Alto, wo ich den Tag in der Wohnung meiner Mitfreiwilligen verbringen konnte. Leider war es nicht ganz so prickelnd, da ich an höhen bedingten Problemen litt. Denn wenn man von unten direkt nach ganz oben fährt, spielt mein Körper nicht ganz mit, sodass ich von schlimmen Kopfschmerzen und Übelkeit geplagt wurde, denen erst Einhalt geboten wurde, als Jonas von der Arbeit nach Hause kam und mir eine Kopfschmerztablette gab….

Aus diesen Gründen steh ich nicht wirklich drauf, hoch nach La Paz zu düsen.

Aber egal, Denn nach diesem Tag sind Jonas und ich, Abends in einen Bus nach Cochabamba gestiegen, der uns die 7 Stunden ganz entspannt von La Paz nach Cocha kutschierte.

Das einzig Blöde war, dass wir morgens um 5 da waren. Und nachdem wir uns ein Taxi zum Veranstaltungsgebäude genommen haben, wars nicht viel später, sodass mein Reisebegleiter die Leute nicht mit klingeln aufwecken wollte, sondern lieber die letzten Stunden auf seiner Yogamatte zu verbringen.

Hmmm, ja vielen Dank auch, und was mach ich? Zum Glück blieb dieser Vorschlag nur ebenjenes, da in diesem Moment weitere Freiwillige ankamen, sodass wir klingelten und kurz darauf Zimmer beziehen konnten, um noch ein paar Stunden zu schlafen.

Das war auch ganz nötig, da ich die letzten Nächte mehr im Wachzustand verbracht habe, als schlafend, da ich auf Busfahrten/ Reisen viel zu wenig Schlaf abbekomme und lieber tagsüber fahren würde, um wenigstens was vom Land zu sehen…

Wie auch immer, endlich waren wir auf unserem Seminar anglangt und im Laufe des Tages stießen weitere Freiwillige hinzu, wobei viele nicht aus ihren Einsatzorten kamen, sondern von Reisen in verschiedene Bereiche Südamerikas. (Falls ihr Euch fragt, warum ich in den Ferien nicht gereist bin, lag das hauptsächlich daran, dass ich nicht wegwollte, sowie mir die Reise nach La Paz ersparen wollte und dafür die Zeit mit meinem Freund zu verbringen.)

Als dann auch Ani und Jana ankamen, wurde sogleich ein Zimmer in Beschlag genommen und erzählt, über die Lebenssituation, Beziehungen zu Bolivianern, Weihnachten und vielem mehr!

Am Nachmittag wurde das Seminar dann eröffnet, wobei wir den Ablaufplan und vieles mehr besprachen.

Da es ein Samstag war, wurde beschlossen Abends zu grillen, wobei alle kräftig mitgeholfen haben und wir ein tolles Abendessen genießen konnten.

Während der nächsten Tage haben wir viel über unsere Erlebnisse geredet und besonders unseren bisherigen Dienst reflektiert. Ein Höhepunkt während dieser Zeit war für mich ein ganztägiger Ausflug in die umgebende Berge Cochabambas.

Da wir bis dato eigentlich nur auf dem Veranstaltungsgelände waren und nie wirklich rausgingen freute ich mich, endlich mal was von der Stadt und Umgebung sehen konnte.

Auf diesem Ausflug, haben wir eine Frau besucht die auf einem riesigen Gelände Aggroforst betreibt und uns das Gelände zeigte, sowie besondere Pflanztechniken und Tipps für den Gartenbau hier in Bolivien, insbesondere auf dem Hochland, wo die Mehrzahl der anderen Freiwilligen leben. Außerdem konnten wir die zwei Lamas und Esel streicheln, die mitten im Gelände standen und den erhöhten Blick auf Cochabamba genießen.

 

Danach, es war schon knapp 15 Uhr, gings weiter zu einem Park, wo wir erst Mittag aßen und dann über Wanderwege hoch zu einem Wasserfall wanderten. Der Wasserfall an sich war ziemlich unspektakulär, dafür war die Umgebung und der Ausblick umso schöner. Und nachdem wir den Nachmittag dort oben entspannt verbrachten gingen wir zurück um uns noch ein letztes mal von unserem Bus fahren zu lassen.

Am Abend sind wir dann noch in ein Restaurant gegangen, wo es lecker Abendbrot gab.

Als wir danach, auf der Suche nach einem Taxi für den Rückweg waren, wurde bald eines angehalten, in welches 5 von unserer Gruppe stiegen. Als dann das nächste kam und wir fragten, wie viele da reinpassten, meinte der Fahrer, so ca. 11 Leute.

Wir waren 13, also haben wir uns kurzerhand in den 7- sitzer gequetscht.

Ich saß im Kofferraum auf der Rückbank, neben mir zwei andere, querdrüber hatte sich Ani gelegt und auf ihr drauf saß noch ein Mädchen…Eine sehr interessante Fahrt, besonders weil jemand anderes mit dem Kopf aus dem Fenster hing. ;D

An den darauffolgenden Tagen hatten wir noch weitere Gespräche und ich habe mich im speziellen, über Beziehungen zu Bolivianern, romantischer Natur, mit einer Teamerin unterhalten, aber auch besonders über unsere einzelne Projekte und unsere Aufgaben..

Am Freitag waren wir dann auch schon fertig, nach einem knapp einwöchigem Seminar, auf dem ich sehr viel über die Dienste anderer Freiwilliger erfahren habe und eine neue Sichtweise auf meinen Freiwilligendienst entwickelte.

Nachdem letzten Foto von unserer Gruppe, haben wir uns auch schon voneinander verabschiedet und Kontaktdaten ausgetauscht, um sich gegebenenfalls mal besuchen zu können.

Dann gings für uns 4 EIRENE Freiwillige auch schon in die Innenstadt von Cochabamba, zum Terminal, von wo aus wir zurück nach La Paz fuhren. Erstaunlicherweise kamen wir daraufhin schon um 1 Uhr Nachts an und nicht erst später, wodurch wir schnell in El Alto ausstiegen und uns von einem Taxi zur Wohnung der anderen fahren ließen.

Am nächsten Tag kam eine kleine Überraschung für mich an, da sich mein Freund am Vortag in den Bus nach La Paz setzte und die Nacht über von Reyes zu mir hochfuhr, um mich am Samstag endlich wieder in seine Arme schließen zu können…

Denn wir waren ca. 8 Tage voneinander getrennt, was sehr hart war, da wir uns bis zur Abreise täglich getroffen haben. So war das Wiedersehen um so schöner, denn obwohl ich vorher nicht wusste, wie es wohl werden würde, waren alle negativen Nachrichten vergessen und es zählte nur noch die andere Person. Ich weiß, dass hört sich jetzt nicht super interessant an, aber da all diese Erfahrungen zu den Ersten solcher Art gehören, habe ich das Bedürfnis darüber zu schreiben…

Wie auch immer, nachdem Wiedersehen ging’s sofort im Eiltempo runter nach La Paz, wo ich einen Termin mit unserer Freiwilligenbetreuerin wahrzunehmen hatte. Nach einem zweistündigen Aufenthalt dort, habe ich Hans aus einem Internetcafé abgeholt und wir haben uns turtelnd auf den Weg hoch zur Kirche San Francisco gemacht.

Meine Güte, war das schön, nach so langer Zeit endlich wieder vereint zu sein und da ich schon seit meinem Ersten Monat in La Paz gerne in ein Museum gehen wollte, habe ich Hans gefragt und so haben wir das Museum zur Kirche San Francisco angeschaut, wo wir ein wenig mehr über die Vergangenheit von La Paz erfuhren.

Als auch über die Zeitspanne, als die Kolonialherren, die Stadt besetzten und in zwei Teile teilten. In einen Teil für die weißen Eindringlinge und einen weiter höher gelegenen Teil, für die indigene Bevölkerung.

Weiterhin haben wir die Möglichkeit bekommen, in die Kirche von oben hineinzuschauen und konnten mit unserer Führerin auf das Dach steigen und uns von oben den Platz, plaza San Francisco (perfekter Orientierungspunkt in La Paz) betrachten.

Eigentlich hätte zu dem Besuch noch eine Führung in die Katakomben der Kirche gehört, leider war es aber kein Wochentag und wir waren schon zu spät.

Sodass Hans und ich uns noch mit Ani, meiner Mitfreiwilligen trafen und zusammen hoch nach El Alto fuhren, wo es nach einem Marktbesuch (hat mich voll neidisch gemacht, da es so viele Dinge gab, nicht so wie bei mir…) abends eine selbstgemachte, vegetarische Pizza gab.

Am Tag darauf wollten wir dann den lago Titicaca (endlich, nach 5 Monaten!!!) besuchen. Leider stellte sich die Anreise nicht so einfach an, da wir zum einen erst um 11 Uhr abfuhren, anstatt um 9 Uhr morgens und nach einer 1 ½ stündiger Wartezeit um 17 Uhr nachmittags endlich in Copacabana angelangten, anstatt zur Mittagszeit.

Warum wir so elendiglich lange warten mussten? Weil alle Fahrzeuge erst mit kleinen Fähren, über eine Seeenge geschafft werden mussten und unser Bus es schaffte noch nach allen anderen anzukommen.

Leider hatten wir dadurch nicht viel Zeit in Copacabana, doch nach ein wenig Souvenirshoppen, habe ich einen Aussichtspunkt auf einem kleinen Berg gesehen, der unser nächtes Ziel war, anstatt zum Strand runterzugehen. Richtige Entscheidung!!! Denn nach einem, besonders für Hans und mich sehr anstrengenden Aufstieg hatten wir eine geile Aussicht. Falls ihr Euch fragt, warum ´wir so langsam waren, dann solltet ihr mal auf knapp 3.800 Metern Höhe einen Berg besteigen; scheiße anstrengend!!! Dafür hat es sich aber echt gelohnt, was die Bilder beweisen dürften ;).

Und das coolste für mich war der Abstieg, da Hans und ich diesmal die anderen beiden abhängten, da ich einfach den Berg,( wie sagt Greti immer so schön?), wie eine Bergziege hinunter kraxelte. :D

Danach ging es auch schon zurück, diesmal mit einem Minibus, viel schneller und viel entspannter!

Am nächsten Tag haben mein Freund und ich uns auf die Rückkehr nach Reyes gemacht. Nur haben wir diesmal nicht einfach den Bus runter genommen, sondern die Strecken in Etappen bewältigt.

Das könnt ihr dann im zweiten Teil dieses Berichts lesen, wie eine holprige Hochgeschwindigkeitsfahrt auf sehr schmaler Matschpiste, sowie über reißende Sturzbäche, gewagten Yogaposen über Abgründen und mehr!!!

Sonnenuntergang überm lago Titicaca.

Schneebedeckter Gipfel, von eisiegen Wolken umschmeichelt. (Weiß jemand, wie dieser Berg heißt?)

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