Madidi Nationalpark- eine Reise durch den Dschungel
- Änne Barz
- 30. Aug. 2017
- 3 Min. Lesezeit
Im Juni meinten die Mädels aus La Paz auf einmal, „Hey Änne, hast du Zeit? Wir wollen in den Madidi fahren!“ Mein absolutes Traumziel, denn Madidi ist der Nationalpark im nahe gelegenen Urwald, wo ich schon seit langem hinwollte!!!! Und so unternahmen wir einen Monat nach Uyuni die nächste Tour. Dafür sind meine Mitfreiwilligen und eine Freundin aus La Paz runtergefahren und wir trafen uns dann in Rurrenabaque, der nächsten Stadt, von wo aus die geführten Touren in den Madidi starten. Zuerst ging es knapp drei Stunden lang mit dem Boot einen Fluss hoch, der später in den rio Beni fließt (gibt dem departamento Beni seinen Namen). Nach dieser entspannten Fahrt kamen wir im Urwald an und gingen zum zentralen Platz, wo ein großes überdachtes Gebäude steht, in dem es Mittag gab.

Eigentlich dachte ich, dass ich viel ergriffener sein würde, wenn ich endlich richtig im Urwald wäre,da dies ja mein jahrelanger Wunsch war. Doch am Ende war ich gar nicht so überwältigt, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ganz einfach deshalb, weil ich jetzt seit knapp 10 Monaten schon im Dschungel/ Tropen lebe. Auch fand ich es teilweise ein wenig bedrückend im Wald, da ich die freie Landschaft vermisste… Nun ja, an unserem ersten Tag im Urwald wanderten wir in den Wald, zusammen mit unserem Guide, einem ziemlich netten, lustigen Typen. Dort lernten wir sehr viel über die Flora und Fauna und konnten sogar Affen in den Bäumen beobachten. Am Abend haben wir dann noch gemeinsam ein Ritual für die viel verehrte pacha mama (Mutter Erde) abgehalten, am Strand vom Fluss.

Mein Erstes richtige Ritual für die pacha mama, die schwarze Katze des Camps hat uns dabei begleitet.
Der nächste Tag startete dann für mich mit extremen Krämpfen, mein Magen vertrug wohl das Essen nicht ganz. Dennoch haben wir unsere Touren weitergemacht. Zunächst ging es zu einem nahe gelegenen Papageien Felsen, wo wir nach einer kurzen Wanderung auf einen Aussichtsturm stiegen und die in einer Felswand nistenden Papageien-Paare beobachteten. Als nächstes machten wir uns dann daran, besagten Felsen/ Berg zu besteigen, extrem anstrengend, besonders für jemanden, der nicht viel zu Fuß gehen muss… Oben angekommen, konnten wir dann die Papageien von oben betrachten und hatten gleichzeitig einen atemberaubenden Blick auf den uns umgebenen Urwald.


Nach dem Mittagessen haben wir unsere Sachen gepackt, um in ein nahe gelegenes Camp zu wandern, wo wir dann mit Isomatte und Schlafsack die Nacht verbringen wollten. Doch vorher sind wir noch am Fluss fischen gegangen. Leider haben die Stunden des Wartens nicht gereicht, denn leider biss kein einziger Fisch an, sodass wir am Ende, um 12 wieder durch die Dunkelheit zurückwanderten und es uns unter unseren Moskitonetzen auf dem Boden bequem machten. Lustigerweise habe ich in dieser Nacht durchgeschlafen, während ich in der davor eine unruhige Nacht auf der schön bequemen Matratze verbrachte…
Am letzten Tag wanderten wir zurück zum zentralen Essensplatz. Dort verbrachten wir dann den Vormittag damit, Schmuck aus Fruchthülsen und Samen zu fertigen. Am Ende habe ich einen Ring und eine Kette gebastelt. Nach dem Mittag war es dann schon soweit: Wir gingen zum Fluss hinunter, um uns auf den Rückweg nach Rurrenabaque, in die Zivilisation zu machen. Alles in allem war dieser mein bisher schönster Ausflug, nicht nur weil ich unbedingt dorthin wollte, sondern auch, weil der Service, das Essen, unser Guide tausendmal besser waren, als in Uyuni, wo wir nur einen Chauffeur hatten und keinen Guide, der uns die Dinge erklärte.