Flugzeug Odyssee nach Bolivien
- Änne Barz
- 3. Aug. 2016
- 3 Min. Lesezeit

Heute war der Tag der Abreise. Meine drei Mitfreiwilligen und ich haben uns zusammen auf dem Flughafen in Frankfurt getroffen, um unseren Ersten Flug nach Madrid zu nehmen. Nach einer tränenreichen Verabschiedung und den vorerst letzten Küsschen ging es für uns los mit einer relativ kleinen Iberia Maschine.
In Madrid angekommen staunten wir erst mal über die hübsche Konstruktion des Flughafens, in dem wir die nächsten 6 Stunden verbringen mussten. Gesagt getan. Shoppen gehen im Flughafen, Yoga machen zum auflockern der Glieder und rumsitzen.
Irgendwann war es dann soweit. Eine halbe Stunde vor dem vorgesehenen Abflug. Doch es kamen einfach keine Informationen, zu welchem Gate wir gehen sollten. Da half auch kein auf die Anzeigetafel starren. Also haben wir uns an die Infostelle gewandt und versucht in einer Mischung aus Spanisch und Englisch herauszufinden, was denn jetzt mit unserem Flug sei. Welcher Flug denn?? Ach der nach Santa Cruz? Ja, der fliegt morgen früh um 8!
Also hieß es für uns raus aus dem Check-in Bereich und zu dem Schalter der Fluggesellschaft, mit der wir fliegen sollten. Nachdem wir dann einmal komplett durch den Flughafen gerannt waren, standen wir vor einem verschlossenen Schalter und selbst über die Notrufnummer war um 22 Uhr niemand mehr erreichbar. Also ging das Gerenne weiter, um am Ende mit unseren „Gleichgesinnten“ in einer Reihe vor einem anderen offenen Schalter zu stehen und zu warten.
Wir hatten Ultra Glück, da mit uns ein paar Leute von Clowns ohne Grenzen in der Reihe standen, die auf dem Weg nach Cochabamba waren, um Kinder in Zirkusdisziplinen zu unterrichten.
Benanntes Glück war, dass sie fließend Spanisch sprachen und uns somit erzählen konnten, was die anderen mit den Leuten hinter dem Schalter abklärten. Während des Wartens kam auf einmal ein ziemlich aufgelöst aussehendes Mädchen auf uns zu. Es stellte sich heraus, dass sie Engländerin war, Lauren hieß, leider kein Wort Spanisch verstand und deshalb nicht wusste, was genau los war.
Keine Frage, mit diesem Hilferuf wuchs unsere kleine Gruppe auf 5 Personen. Zusammen ging es dann irgendwann mal mit einem Bus zu einem Hotel in der Nähe. Doch drinnen wurden wir nur weiter zum nächsten geschickt. Doch auch dort war alles voll und man bat uns, doch bitte zu einem anderen zu gehen. Also Gepäck aufgesattelt und den anderen hinterher marschiert. Zu dem Zeitpunkt waren wir sau müde und wollten nur einen Platz zum schlafen. Und siehe da, wir haben schließlich zwei Doppelzimmer bekommen und konnten duschen gehen und in einem gemütlichen Bett schlafen.
Am nächsten Morgen mussten wir früh raus und wollten uns unten treffen. Doch Oh Schreck, Lauren fehlte! Wir konnten sie aber leider nicht suchen, da wir zum Bus ins andere Hotel mussten. Als wir schließlich so im Bus saßen und warteten, sahen wir Lauren in der Nähe vorbeilaufen. Also bin ich fix rausgesprungen und habe nach ihr gerufen. Wir waren wirklich froh, dass sie es doch noch pünktlich zum Bus geschafft hatte. Das coole war außerdem, dass sie uns sagte, wir könnten uns noch Frühstück im Hotel holen.
Mit kleinen Gebäckstücken in den Taschen gings los durch das langsam aufwachende Madrid, welches malerisch von der aufgehenden Sonne beschienen wurde.
Wieder im Flughafen ging die Rennerei los zu unserem Gate und nach einmal Abtasten und einem Drogentest hatten wir es durch den Check- in geschafft. Nach langem Warten und einiger Verspätung sind wir dann in unser Flugzeug gelassen worden, in dem wir viele Leute vom Vorabend wiedererkannten und -trafen, wie zum Beispiel unsere fast immer fröhlich zu sein scheinenden Clowns.
Dann, nach 11 langweiligen Stunden ohne Fernseher oder anderem, kamen wir in Santa Cruz an. Doch anstatt dort einfach ins nächste Flugzeug zu steigen, mussten wir darauf warten, was uns andere Leute, die im Gegensatz zu uns verstanden, was das Personal ansagte, erzählten.
Irgendwie haben wir es dann doch ins Flugzeug geschafft und die Entschädigung für die vorrangegangenen Strapazen war der unglaublich tolle Ausblick, der sich uns auf der kurzen Strecke nach La Paz bot!!!!




Nach relativ kurzer Zeit hatten wir es dann geschafft. Mit ein wenig Schwindelgefühl und Atemlosigkeit standen wir nach 2 Tagen endlich überglücklich am Ziel unserer Reise und warteten auf unser Gepäck.